Rostocker Entwickler gehen mit ihrem Projekt neue Wege
Gedankenverloren durch die Stadt gehen, plötzlich aufgehalten durch eine berühmte Frage: “Wollen Sie spenden?”. Nun völlig überrumpelt und sich selbst fragend: Arbeitet diese Organisation auch seriös? Wie viel kommt von dem gespendeten Geld wirklich an und was habe ich am Ende davon? Natürlich ist das Spenden eine tolle Sache aber mehr Klarheit wäre hilfreich. Die Rostocker Geschäftsführer Guido Winter und Dirk Scheller beschäftigen sich genauer mit diesen Problemfragen. Seit November 2018 ist ihr Projekt “ichbinsponsor.de” in Rostock gestartet.
Logo von „ichbinsponsor.de“
Quelle: https://ichbinsponsor.de/
Die beiden Gründer des Projekts möchten mit einem neuen Konzept mehr Sicherheit beim Thema “Spenden” geben. Um Organisationen vor Ort die Chance zu ermöglichen viele Spenden zu gewinnen, bietet “IchbinSponsor.de” einen neuen Weg. Durch Transparenz soll mehr Vertrauen für Spender und Spendenempfänger gegeben werden. Alles unter dem Motto “Shoppen-Sparen-Spenden”.
Privatpersonen und Unternehmen können bei teilnehmenden Online- und Regionalpartnern des Projektes einkaufen und sofort sparen. Wer zum Beispiel nach der Registrierung bei „About You“ einkauft, erhält einen Rabatt. Dieser wird parallel gutgeschrieben und gilt für den Nettowarenwert des gekauften Produkts. Hiervon wird ein Teil an ausgewählte Vereine, Stiftungen u.s.w. gespendet.
Bei der Anmeldung, erhält jeder eine “ichbinsponsor”- Karte. Auf dieser sind ein QR- Code und die persönliche Kundennummer zu finden. Beim Einkauf bei regionalen Partnern kommt diese zum Einsatz. Hier wird der QR- Code der Karte eingescannt und somit die Gutschrift für den Einkauf festgehalten. Es gibt die Möglichkeit ein Hauptkonto einzurichten. Darunter sind bis zu drei Karten z.B. für Angehörige inklusive.
Privatpersonen können mindestens 50% des Rabattes beim nächsten Einkauf einlösen. Die andere Hälfte wird als Spende an eine bis maximal drei Organisationen gespendet. Unternehmen spenden 100% der Gutschrift. Auf “ichbinsponsor.de”kann jeder seine bisherigen Einkäufe zurückverfolgen, denn Transparenz ist für die Gründer besonders wichtig. Abgesehen von einer Anmeldegebühr, einer Jahresgebühr und Provisionskosten von Online- und Regionalpartnern gibt es keine weiteren Werbe- oder Monatskosten.
Wer die Anmeldegebühren von 6,90 € über PayPal oder Sofortüberweisung bezahlt, erhält bereits die erste Gutschrift von drei Euro.
Um als Unternehmen mitmachen zu können, muss den Teilnehmern einen Rabatt für den Einkauf geboten werden. Wohin die jeweiligen Spendengelder fließen, kann jeder Kunde auf ichbinsponsor.de immer selbst entscheiden. Infolge von Reklamationsgründen und Rückgabefristen wird einmal im Quartal gespendet “Wir können ja die Spenden nicht wieder zurückverlangen.” begründet Dirk Scheller.
Seit Beginn gibt es bei “IchbinSponsor.de” schon 595 Online- und zahlreiche Regionalpartner. Darunter befinden sich Bars und Gaststätten, Autovermietungen und Reiseanbieter. Die Rabatte und Bonuszahlungen lohnen sich. ”Unsere teilnehmenden Partner geben weitaus mehr als zum Beispiel andere Anbieter”, so Scheller weiter.
Die Partner kommen über ein Internetportal, ein sogenanntes Affiliate- Programm, mit “ichbinsponsor.de” zusammen. Affiliate Marketing beruht auf Vermittlungsprovision. Bei diesem Verfahren stellt ein Websitebetreiber (in diesem Fall “ichbinsponsor.de”) dem Werbungstreibenden (z.B. About You) Werbefläche zur Verfügung. Es handelt sich um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen einem Verkäufer und einem Websitebetreiber im Internet.
“IchbinSponsor.de” möchte seinen Kunden Sicherheit geben und somit letzte Zweifel zum Thema Spenden beiseite räumen. Eine bestimmte Zielgruppe gibt es nicht. “Es wird wirklich jeder angesprochen und jeder kann ganz leicht mitmachen”, so Scheller.
von links: die Gründer Dirk Scheller und Guido Winter
Quelle: Dirk Scheller
Kurzinterview mit Dirk Scheller:
1. Wann und wie kamen sie auf die Idee?
Mein Mit- Initiator Guido Winter war Marketingchef eines großen Vereins. Dort ging es immer wieder darum, Geld für diesen Verein zu sammeln. Er kam auch zu mir, zum Vertriebsdirektor, und hat nach Geld gefragt „aber meines war auch schon weg“. Das war der Hintergrund und der Beginn für die Suche, wie man mit wenig Geld eine große Summe kriegt. Schließlich heißt es „Wenn viele kleine Menschen etwas Kleines tun kommt was Großes“.
2. Eine Hauptproblemfrage ist: “Kommt mein Geld auch wirklich an?”. Was ist bei Ihrem Projekt nun anders?
Bei uns ist es eindeutig erkenn- und nachvollziehbar, wo das Geld landet. Jeder User erhält eine Nummer (ID), welche bei allen Einkäufen registriert wird. Diese ist nicht lösch- oder veränderbar. So können wir die Käufe und Spenden nachweisen. Weiter kann jeder sehen, was er wann und wo gemacht hat. Das gibt uns sowie dem User die Garantie, dass sein Geld auch angekommen ist. Für uns ist Transparenz ganz wichtig.
3. Gab es schon negative Erfahrungen mit Teilnehmern von “IchbinSponsor”?
Nein, es gibt natürlich immer Zweifel, bei jedem Verbraucher, aber diese räumen wir ganz leicht mit viel Offenheit und Fakten aus.
4. Was steht nächstes Jahr auf Ihren Plan bezüglich des Projekts?
Die App wird es 2019 geben. Guido und ich geben dabei alles vor und ein Programmierer entwickelt am Ende alles. Das Zuordnungssystem haben wir uns ausgedacht. Zum Beispiel gibt es MV Nord und West. Welche durch einen Zahlencode unterschieden werden.
5. Welche Reichweite streben Sie an?
Wir haben bei der Entwicklung und dem Aufbau schon sehr vorausgedacht. Einfach weil das Projekt Deutschlandweit bekannt werden soll.
6. Warum nennen Sie Ihr Projekt „ichbinsponsor.de“ und nicht „ichbinspender.de“?
Unser Name „IchbinSponsor“ wurde sehr durchs Marketing beeinflusst. „IchbinSpender“ wird vielleicht eher mit Blutspenden assoziiert. Am Ende bekommt der Kunde bei uns eine Spendenquittung.
Bericht und Grafik von Sophie Berganski
Hier geht es zu einer interaktiven Zeitleiste: „Geschichte des Sponsoring“