Er ist der Dreh- und Angelpunkt Rostocks. Hier fahren täglich hunderte von Zügen Ein und Aus. Der Rostocker Hauptbahnhof. 1886 noch unter dem Namen Lloyd-Bahnhof gegründet, stieg seither seine Bedeutung und Wichtigkeit für die Region. Anfangs waren von dort aus Orte wie Neustrelitz, Warnemünde, Berlin, Nykøbing und Preußen die Ziele. Diese gehörten nämlich ebenso zur Lloyd-Bahn-Gesellschaft. Doch im Jahre 1894 wurde der, damals noch, Lloyd Bahnhof durch das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin gekauft. Dieses besaß bereits den Friedrich-Franz-Bahnhof, der ebenfalls in Rostock zu finden war. Vom Friedrich-Franz-Bahnhof führen die Züge ausschließlich ins regionale Umfeld, also Orte wie zum Beispiel Papendorf, Stralsund oder Wismar. Da es aber eher widersinnig war, zwei Bahnhöfe, welche auch noch relativ nah beieinander liegen, gleichzeitig zu betreiben, übernahm der damals noch “Lloyd-Bahnhof” nun auch die Aufgaben des Friedrich-Franz-Bahnhofes und kümmerte sich fortan um den Personenverkehr. Der Friedrich-Franz-Bahnhof wurde in Folge dessen zu einem Güterbahnhof umfunktioniert. Es folgten mehrere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen am neuen Hauptbahnhof Rostocks, so bekam dieser im Jahr 1913 eine neue Empfangshalle mit Jugendstilelementen und kleinen Balustraden nach Entwürfen von Paul Korff. Diese wurde 1942 jedoch fast vollständig zerstört oder in Folge der sowjetischen Besatzung demontiert. Lediglich die unteren Fassadenteile sind heute noch erhalten.

Abfahrt Warnemünde
S-Bahn hält an Bahnsteig / Foto: Oliver Rutsch
Südliche Empfangshalle Hauptbahnhof
Südeingang Hauptbahnhof / Foto: Oliver Rutsch

Nach der deutschen Teilung wurde das Verkehrsnetz des Bahnhofes immer weiter ausgebaut. Seither wurde auch die Umgestaltung des Hauptbahnhofes diskutiert, diese Idee wurde jedoch stets verworfen. So konnten die Pläne nicht mehr zu DDR-Zeiten umgesetzt werden. 1998 wurde dieses Projekt wieder aufgegriffen und einer Modernisierung wurde zugestimmt. Nach fünf Jahren war diese bereits fertiggestellt und der Hauptbahnhof Rostock nahm seine heutige Gestalt an, inklusive Straßenbahntunnel, neu gestalteten Bahnhofsvorplätzen auf der Nord- und Südseite und einer Anbindung an die Südstadt. Heute ist dieser mit 11 Gleisen der größte Bahnhof in Mecklenburg-Vorpommern. Diese werden über eine Tunnelebene zwischen den beiden Empfangsgebäuden erreicht. In einer zweiten Tunnelebene darunter befinden sich die Haltestellen der RSAG.