Studenten der Lehramtsfakultät schlagen Alarm

Rostock-Zahlreiche Studenten, doch zu wenig Dozenten. Ursache für den Dozentenmangel sind die Einjahresverträge, die möglichen Lehrkräften angeboten werden. Somit fehlt es der Fakultät für Grundschulpädagogik an Fachkräften. An der Fakultät gibt es einen Notstand in der Versorgung der Studenten mit notwendigen Seminaren.

Jedes Semester melden sich die Studenten über eine Online-Plattform der Uni Rostock für die Seminare an. Im weiteren Verfahren werden die Seminarplätze dann ausgelost. Bei einer Anzahl von circa 200 Studenten in einem Jahrgang ist die Chance auf einen Seminarplatz bei 30 Studierende pro Seminar gering. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Student in einem höheren oder niederen Fachsemester ist.

Die Universität Rostock gibt es nun schon seit 598 Jahren.
Quelle: http://www.mitteldeutschearchive.de/blog/universitaetsarchiv-rostock/

Manchmal haben die Studenten auch Glück und es werden in den Veranstaltungen noch zwei bis drei Plätze frei. Das kann passieren, wenn nicht alle Seminarteilnehmer, die ausgelost wurden, bei der ersten Veranstaltung vor Ort sind.

Der Lehrkräftemangel ist für die Studenten der Fakultät über jedes Semester ein Problem. Ein zügiger Studienverlauf hängt von der rechtzeitigen Belegung der notwenigen Seminare ab.„Derzeitig ist von einer Lösung noch nicht zu sprechen“, so Rike, Studentin für Grundschullehramt. Die Studierenden hoffen, dass sie einen Seminarplatz bekommen oder diesen im darauffolgenden Semester kriegen. „Ich persönlich habe das Problem zurzeit auch und hoffe einfach, dass ich das so schnell wie möglich nachholen kann“, erzählte Maria, die Grundschullehramt im 3. Semester studiert.

Um das Problem aktuell zu lösen, verfolgt die Fakultät unterschiedliche Ansätze. Die Veranstaltungen werden oftmals als Projekte angeboten. Dadurch gibt es die Möglichkeit, dass Dozenten mehr Studierende aufnehmen, als in den normalen Seminaren. Eine weitere Variante der Fakultät ist die Organisation der Lehrveranstaltungen in Blockseminaren. Dabei wird der Stoff über ein oder zwei Wochenenden in komprimierter Form vermittelt. Das jedoch reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken.

Fakultätsgebäude in der August-Bebel-Str. 28, 18055 Rostock
Quelle: www.phf.uni-rostock.de/

Die Universität Rostock versucht parallel dazu neue Dozenten einzustellen. Doch bei nur Einjahresverträgen sind diese Stellen wenig attraktiv und nur schwer zu besetzen. „Zwar werden neue Stellen angeboten, jedoch füllen selbst diese nicht alle Lücken“, sagte Maria. „Die Dozenten müssen teilweise die Arbeit von im Prinzip mehreren Fachkräften übernehmen, die nicht da sind oder sie werden in anderen Fächern eingesetzt“, so die Studentin.
Zurzeit soll ein Dozent circa 200 Studenten betreuen, was nahezu unmöglich ist.

„Unter den Studenten herrscht im allgemeinen ein großer Unmut“, so Studentin Rike. Jeder versucht in so viele Seminare wie möglich zu kommen. Parallel dazu gibt auch eine große Solidarität unter den Studierenden. „Untereinander ist es auch so, dass der Zusammenhalt sehr groß ist“, so Rike. Die Studenten „kämpfen“ dafür, dass alle möglichst viel bekommen und alle Angebote gerecht aufgeteilt werden.
Auf der anderen Seite gibt es auch Studierende, die Seminare, die mitten im Semester angeboten werden, geheim halten, um eine größere Chance auf einen Platz zu haben.

Infos zum Studium unter:

https://www.uni-rostock.de/

Universität Rostock
18051 Rostock
Tel.: +49 381 498 – 0

Infos zum Lehramtsstudium unter:

https://www.phf.uni-rostock.de/