Rostocker Filmemacher dreht seinen zweiten Kurzfilm – „Alte Zeiten“

Der Filmemacher und Student Benjamin Hujawa hat vor zwei Wochen in Rostock ein Drama mit dem Arbeitstitel „Alte Zeiten“ gedreht. An drei Drehtagen waren rund 30 Freunde und Bekannte des jungen Filmemacher beteiligt. Voraussichtlich wird der Film noch diesen Sommer seine Premiere feiern.

Die Filmcrew am Set.

©Schwarzraum Fotografie

Vereinshaus der Gartenanlage „Luftwarte“ – Benjamin Hujawa steht etwas abseits vom Filmset. In der Hand das Drehbuch zu „Alte Zeiten“, seine zweite Filmproduktion. Der Regisseur starrt in Gedanken versunken auf einen Monitor. Einige Meter weiter an der Kneipenbar, tanzt Rinaldo Steller schweißgebadet zu einem Song und spielt den im Heimatdorf gebliebenen Falk. Nach einer eindrucksvollen Schauspielleistung gibt es nur ein kurzes „Danke – und jetzt bitte nochmal“, vom Regisseur. Wer beim Film arbeiten will, muss vor allem eins mitbringen: Kraft und Geduld.

Vor der Kamera stehen fünf Darsteller, die meist eine kleine Ewigkeit darauf warten müssen, dass die Filmcrew das Set neu eingerichtet hat und der Regisseur auf seinem Stuhl Platz nimmt und das Kommando „Und Bitte!“ gibt. Der Filmemacher dreht sein neues Werk komplett in Rostock – Neben den Szenen im Vereinshaus sind wenige Szenen unter freien Himmel in der Nähe des Westfriedhof gedreht.

Die Geschichte die Benjamin Hujawa erzählt, ist vielen bekannt. Es geht um ein Klassentreffen. Es treten fünf alte Freunde in ihrem Heimatdorf wieder an einen Tisch. Doch sie müssen feststellen, dass ihre Freundschaft nicht mehr die selbe ist. Der Film skizziert Erfahrungen um Erfolg, Scheitern, Stadt-Land-Unterschieden und Rassismus. Diese vielen Themen verpackt Hujawa mit den Lebenssituationen der Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Einer von ihnen ist erfolgreicher Filmstar, einer Bänker und Familienvater, einer gescheiterter Student sowie Weltenbummler und ein im Dorf gebliebener Kassierer eines Supermarktes, der sich immer mittwochs mit zwei Freunden an einer Busse zu einer Flasche Wodka trifft.

Rinaldo Steller am Filmset ©Schwarzraum Fotografie

Rinaldo Steller am Set.

©Schwarzraum Fotografie

In einem Gespräch mit dem Filmemacher erzählt er von Erfahrungen aus seiner Jugend, die das Drehbuch geprägt haben: „Also bei mir gab es auch viele Momente, wenn ich mal zurück in mein Heimatdorf gekommen bin, dass man schon gemerkt hat, die Richtungen sind unterschiedlich, aber es kommt auch drauf an, wie jeder glücklich ist. Der eine ist damit zufrieden auf dem Dorf zu bleiben und andere nicht.“

Das Team dreht drei Tage. Es besteht aus Freunden und Bekannten, die kostenlos für den Film arbeiten. Rund 30 Personen sind am Set, mit Schauspieler und Statisten. Hujawa berichtet: „Darüber bin ich total glücklich, dass ich so ein großes Team hatte von ganz, ganz vielen Leuten. Jeder hat seinen Teil gemacht und war motiviert es zu machen. Und das macht einen die Arbeit auch viel einfacher.“ Das große Set war sehr koordiniert, jeder hatte seine Aufgaben und zog sie durch. Dennoch am Montag, 06. März, wurde ungeplant überzogen bis in die Nacht. „Das war anstrengend. Es gibt eine Szene, die draußen spielt und es war sehr kalt. Alle haben jedoch super durchgehalten. Das hat sich gelohnt.“ so der Filmemacher.

Benjamin Hujawa sitzt angespannt auf seinem Stuhl vor dem Monitor. Am Set wird die letzte Einstellung aufgenommen. Das Team ist gefesselt. Die Regieklappe fällt. Das Kamerateam ist bereit. Der Filmemacher sagt die ikonischen Worte  – „Und, Bitte!“. Rinaldo Steller geht an die Bar. Bestellt ein Schnapsglas Wodka. Trinkt es und es folgt eine Kamerafahrt auf sein Gesicht. „Danke, Wir sind abgedreht.“ geht über die Lippen des Regisseur. Die Filmcrew ist erleichtert. „Es ist geschafft!“ und „Alles ist im Kasten“, ertönt am Set. Aber zur Fertigstellung des Filmes fehlt noch der Schnitt. Sobald es soweit ist, soll „Alte Zeiten“ im Lichtspieltheater Wundervoll Premiere feiern.

Filmcrew am Set

Die Filmcrew am Set.

©Schwarzraum Fotografie

Dieser Bericht enstand im Rahmen der Ausbildung Cross Media Redakteure zum Thema „Rostock Aktuell“

Text: M.Sauerstein

Fotos: Schwarzraum Fotografie

© medien colleg rostock 2017