Der alljährliche vorweihnachtliche Markt öffnet seine Pforten und lädt zum Verweilen ein
Alle Jahre wieder kommt das Kunsthandwerk in die Nikolaikirche und verwandelt bereits zum zwölften mal zur Weihnachtszeit den sakralen Bau in einen Ort für Kunst. Die ausschließlich von Hand gefertigten Erzeugnisse warten auf neue Besitzer. Für die einen ist es schlichtes Handwerk für die anderen hohe Kunst, vor allem ist eines, einmalig. Jedes Stück ein Unikat. Ob Schmuck, Bilder, getöpferte Produkte oder aber auch selbst gegossene Kerzen. Für jeden ist etwas dabei. Die City Agentur von Gemeindemitglied Christian Schumann ist Veranstalter des Ganzen. Seit 2003 haben er und seine Frau sich auf die Organisation von traditionellen Töpfer und Kunsthandwerkermärkten spezialisiert.
interssierte Besucher in der weihnachtlichen Nikolaikirche
Jeder dieser Märkte findet in einem sakralen oder ausdrucksstarken Ort statt. Die Nikolaikirche ist für die beiden ein besonderer Ort, indem sich Handwerk und Kunst sehr schön verbinden lassen. Dem Zauber von Weihnachten kommt man hier besonders nahe, finden die Schumanns. In einem besonderen Ambiente darf jeder Interessierte durch die bunt geschmückte Weihnachtswelt schlendern und findet vielleicht schon das ein oder andere Geschenk. Das wäre nicht verwunderlich da über 40 Aussteller ihre Waren anbieten. Und wer schon immer wissen wollte, wie die tägliche Arbeit eines Kunsthandwerkers aussieht, hat hier die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen und live dabei zu sein wie ein Produkt entsteht. Nichts ist vergleichbar mit der Nähe zu den Personen und ihrem Handwerk, die es einem ermöglichen ein Gefühl zu entwickeln, was es eigentlich heisst, Kunsthandwerker zu sein und damit sein Geld zu verdienen.
Andreas verkauft Landschaftsfotos. Strandmotive haben es ihm besonders angetan. Zu jeden seiner Fotos kann er Interssenten mit einem Lächeln im Gesicht, die ganze Geschichte von der Entstehung erzählen. Und lächeln tun sie hier alle. Jeder hilft jeden und das in so einer besonderen Atmosphäre, findet Laura, die ihrer Mutter hilft die selbsgemachten Fliesswollprodukte an den Mann zu bringen. Die meisten Aussteller sind schon seit Jahren dabei und familiär ist es, man kennt und hilft sich untereinander, so Lauras Mutter. Der Stand mit den meisten Andrang gehört Frau Böhne. Sie verkauft selbsgemachte Pflanzenölseifen und anderes Waschzubehör. Vielleicht liegt es an dem Duft der vielen Seifen, vielleicht aber auch an dem Lächeln und dem leichten Umgang mit ihren Kunden den Frau Böhne an den Tag legt. Alle Kunsthandwerker sind sich einig. Der Markt, die Kirche, es passt einfach.
Kunsthandwerkermärkte gibt es mittlerweile reichlich, doch nur die wenigstens finden in einer Kirche statt. Als eine der ältesten innerstädtischen Kirchen, in der es, seit 1976, auch Wohn und Büroräume gibt, bestechen die Veranstaltungen in der Basilika vor allem durch eine ungewöhnliche Atmosphäre. In den 70er Jahren wurden die beiden Gemeinden der Petri und der Nikolaikirche zusammengelegt. Daraufhin wurde beschlossen die Nikolaikirche als Gemeindekirche aufzugeben. Seither finden keine Gottesdienste mehr in dem Bau statt. Stattdessen ist sie meist Veranstaltungsort diverser Konzerte, Märkte und anderen Events. Erwähnenswert ist hierbei auch die Rostocker Kunstnacht in der die Kirche als einer der Standorte jedesmal ein Highlight darstellt und der hier genannte Kunsthandwerkermarkt in der Vorweihnachtszeit. Die letzte Veranstaltung der City Agentur Schumann. Ein besonderer Jahresabschluss
diverse Stände mit vielen Produkten
Der Markt öffnet seine Pforten von Donnerstag, den 29.11. bis Sonntag den 01.12. An allen drei Tagen ertönt um 16.30 Uhr auch weihnachtliche Orgelmusik, live gespielt von Kantor Scharnweber. Einen Kinderchor singt weinachtliche Lieder und die Jüngsten unter ihnen dürfen selbst aktiv werden. Dazu gibt es jeden Tag ab 12Uhr in der Gerberkapelle ein Kinderbasteln.
Hier geht es zu einer interaktiven Zeitleiste „Kirchen in Rostock“