Ausstellung „Der offizielle Blick“ noch bis zum 08. April im Kröpeliner Tor
Seit dem 1. Februar kann in einem der bekanntesten Wahrzeichen Rostocks- dem Kröpeliner Tor– die Ausstellung „Der offizielle Blick“ besucht werden. Sie gibt einen Einblick in das mehr als einhundertjährige Fotoarchiv der Schweriner Volkszeitung (SVZ). Dieses überließ die SVZ im vergangenen Juni dem Freilichtmuseum Schwerin-Mueß, wo die ca. 300.000 Fotografien seitdem aufbewahrt, digitalisiert und kategorisiert werden.
Die Idee, das alte und vernachlässigte Archiv zu übertragen gab es bereits vor 10 Jahren. „Ich habe zu der Zeit eine Magisterarbeit geschrieben […] und da bin ich auf das Archiv gestoßen“, so Volker Janke, stellvertretender Leiter des Freilichtmuseums Schwerin-Mueß. „Ich habe festgestellt, dass es eigentlich vor Ort nicht mehr genutzt und auch nicht mehr gebraucht wird und alles was nicht mehr gebraucht wird ist natürlich in diesen Zusammenhängen immer gefährdet. Da haben wir dann tatsächlich mit den Gesprächen angefangen.“
Nach dem Abschluss des Überlassungsvertrags im Juni 2016 fand dann gegen Ende des Jahres der Umzug vom Keller der SVZ in die Depoträume des Freilichtmuseums statt. Seitdem arbeitet Janke gemeinsam mit seinen Kollegen und der Teilnehmerin eines Freien Ökologischen Jahres am Archivmaterial. Janke erzählt, wie dies genau abläuft: „Die Fotos werden dabei vor- und rückseitig digitalisiert, damit man auch wirklich die rückseitigen Beschriftungen im Bild mit erfassen kann und diese Digitalisate, die werden dann in einer Mediendatenbank wirklich nach allen Schlagwörtern abgelegt und befragt, die das Bild hergibt.“ Durch die Digitalisierung lässt sich auch ein Problem lösen, was einst viele Archivare hatten: Zeigt ein Bild nun eine berühmte Person vor einem bekannten Gebäude, so kann das Dokument kopiert und sowohl unter „Personen“ als auch unter „Orte“ eingeordnet werden.
Kontakt: Volker Janke
Stellvertretender Leiter
Freilichtmuseum Schwerin – Mueß
Telefon: 0385 20841-25
E-Mail: VJanke@schwerin.de
Infografik links:
Aufteilung der 300.000 Fotos aus dem Archiv auf die verschiedenen Ordnerkategorien
Der Blick wandert weiter
Die Ausstellung in ihrer jetzigen Form entstand über einen Zeitraum von nur einem Monat. Sie ist nur ein erster Einblick in die rund 300.000 Fotos, die das Archiv umfasst. In den kommenden Jahren sollen alle Dokumente digitalisiert und gleichzeitig auch die Ausstellung immer weiter aktualisiert werden. „Sie war von vorneherein als Wanderausstellung konzipiert, damit man eben auch anderen Museen die Möglichkeit gibt auf fertige Ausstellungen zurückzugreifen. Und spannend wäre es natürlich, wenn an jedem Ort auch immer die Lokalredaktionen befragt werden wie die denn mit ihren analogen Bildbeständen umgehen, weil wir vermuten, dass die eben an anderen Stellen ähnlich bedroht sind wie bei uns in Schwerin.“, so Janke.
Noch knapp über eine Woche, bis zum Samstag den 8 April kann die Ausstellung hier in Rostock besucht werden. Zusätzlich zum spannenden Einblick in die Arbeit mit dem Archiv dürfen sich die Besucher noch über die dauerhafte Ausstellung zum Kröpeliner Tor selbst und den guten Ausblick auf die Lange Straße und den Vorplatz des Tores freuen.
Ausstellungen im Kröpeliner Tor
Geschichtswerkstatt Rostock e.V.
im Kröpeliner Tor
18055 Rostock
Öffnungszeiten: täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt: 3€
Telefon: 0381 1216415
E-Mail: kontakt@geschichtswerkstatt-rostock.de
Web: www.geschichtswerkstatt-rostock.de
Diese Arbeit entstand im Rahmen der Ausbildung zum Cross-Media Redakteur am mediencolleg Rostock im 1.Lehrjahr. Bilder & Texte von Tobias Zimmermann
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