Etwa 600 Rostocker helfen beim DRK – mehr werden gesucht

Aus dem Stadion sind sie nicht wegzudenken: Die Helfer des Rostocker Roten Kreuzes. Kein Spiel des FC-Hansa-Rostock vergeht an dem die Mitglieder der Bereitschaft nicht in ihrem markanten orangen Jacken am Tribünenrand stehen. Doch das Rote Kreuz in Rostock tut noch mehr, kann es aber nur mit Ehrenamtlichen leisten.

„Wir haben etwa 600 ehrenamtliche Helfer in unterschiedlichen Tätigkeiten“, sagt Stefanie Kasch vom Kreisverband. Von diesen Helfern sieht die Öffentlichkeit meist nur einen kleinen Teil: Die 170 Mitglieder der sogenannten Bereitschaften. Sie wirken unterstützend zum Rettungsdienst bei Notfällen aller Art sowie Großveranstaltungen.

Helfen beim Roten Kreuz geht aber auch ohne Jacke und in jeder Altersklasse. Im Jugendrotkreuz lernen Kinder und Jugendliche humanitäre Werte und erste Hilfe, in der Kleiderkammer wird den Bedürftigen geholfen und die Wasserwacht sorgt für einen unfallfreien Sommer am Meer – auch wenn sie immer wieder Probleme haben die Rettungstürme zu besetzen.

Ein gewohnter Anblick beim Fußballspiel: Helfer vom DRK sind im Notfall direkt vor Ort.

Der Bedarf an ehrenamtlichen Helfern sei in allen Gebieten groß, betont Kasch: „Je nachdem, was für Fähigkeiten jemand mitbringt, finden wir definitiv etwas. Und wenn neue Leute dazukommen, ergeben sich auch neue Chancen und Möglichkeiten.“

Den typischen Ablauf verdeutlicht Kasch an einem Fall aus jüngerer Zeit. Ein neu hinzugezogener Rostocker fragt an, wo er denn helfen könne, vorzuweisen habe er Erfahrungen aus der Feuerwehr. Nach einem persönlichen Gespräch wurde er sofort dem technischen Bereich zugewiesen. „In einem Treffen von Angesicht zu Angesicht finden wir schnell Talente und das passende Tätigkeitsfeld“, sagt Kasch.

Manchmal gäbe es auch Leute mit speziellen Vorstellungen wie Medizinstudenten, denen ihre ersten Semester zu theoretisch seien. Es sei eine Suche von beiden Seiten aus, die gut funktioniere. Die Motivationen der Helfer sind vielseitig, so haben die meisten über Mundpropaganda von den Möglichkeiten erfahren, manche kommen aber auch von sich aus auf den Kreisverband zu.

Am meisten Bedarf im Stadtgebiet gibt es momentan bei Rettungsschwimmern, die saisonal arbeiten, Ausbildern für erste Hilfe und den Sanitätsdienst, sowie in der Kleiderkammer. „Dort arbeiten sehr engagierte Damen, die immer Unterstützung benötigen“, sagt Kasch.

In ihren Fortbildungen lernen  Mitglieder der DRK-Bereitschaft auch den Blutdruck zu messen.

Besonders viele neue ehrenamtliche Helfer kamen ursprünglich dazu um den Flüchtlingen zu helfen. Während der Zeit hat das DRK vor allem die Helfer koordiniert um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Seitdem sind sogar ehrenamtliche Dolmetscher in der Migrationsberatung tätig.

Unter anderem das Kreisauskunftsbüro hilft bei solch großen Ereignissen. Die Mitglieder führen alle Daten zentral zusammen um zum Beispiel schnell Auskünfte erteilen zu können. „Wenn so viele Flüchtlinge von einem Tag auf den anderen auftauchen, gibt es natürlich organisatorische Probleme“, sagt Kasche. „Dann haben die Helfer mit anderen engagierten Bürgern quasi über Nacht hunderte Mahlzeiten besorgt.“ So findet jeder, der sich beteiligen will, beim Roten Kreuz eine passende Jacke, in vielen Fällen auch wortwörtlich.

Stefanie Kasch (links) und Julia Junge vom DRK-Kreisverband präsentieren Flyer zum Ehrenamt.

Sie wollen sich auch ehrenamtlich engagieren? Mitmachen ist ganz einfach: Anfragen nimmt Ehrenamtskoordinatorin Sabine Junge unter Telefon (03 81) 242 79 83 und per E-Mail an ehrenamt@drk-rostock.de entgegen. Alle Informationen sind auch auf der Website unter www.drk-rostock.de einsehbar.

Autor: Tobias Maibaum
Fotos: Stefanie Kasch und Tobias Maibaum