Alles rund um den Riesenkalmaren auf dem Traditionsschiff

Sie galten bei Seeleuten als gefährliche Ungeheuer der Tiefsee, bei den Menschen an Land als Seemannsgarn. Seit Januar diesen Jahres kann man sich im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock auf dem Traditionsschiff über ein selten beobachtetes Tier der Tiefsee informieren: den Riesenkalmar Architeuthis. Seltene, bisher noch nie gezeigte Präparate wurden durch den Tintenfisch-Forscher Dipl.-Biologen Volker Miske, Leiter des Deutschen Tintenfisch-Archivs zusammengetragen und werden in einer Ausstellung präsentiert. Darunter ein rund 40 Zentimeter langes konserviertes Armstück eines weiblichen Tieres.

Schon seit Jahrhunderten geistert der bis zu zwölf Meter lange Riesenkalmar in alten Mythen und Seefahrergeschichten herum. Erst 1857 wurde er in einem Katalog wissenschaftlich beschriebener Tiere verzeichnet. Dennoch ist es gar nicht lange her, dass man ihn das erste mal in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen bekam. Ronald Piechulek, Museologe im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum sagt: „2012 hat man die ersten Aufnahmen von einem Riesenkalmaren machen können und ihn sozusagen mit Blickkontakt entdeckt“. Anlass für diese Ausstellung sei es, auch mal Unterwasser zu gehen und nicht nur wie in der Schifffahrt üblich auf dem Wasser zu bleiben. „Es ist ein interessantes Thema, dass mal beleuchtet, welche Tiere es unterhalb der Wasseroberfläche gibt, die natürlich auch mit den Menschen oder mit der Schifffahrt in Berührung kommen.“ erzählt Piechulek.

  1. Schnabel und Raspelzunge eines Krallenarmkalmars
  2. Nahaufname des Armes eines Riesenkalmars
  3. Pfeilkalmar
  4. Tinte eines Riesenkalmars
  5. Saugnapfringe eines Riesenkalmars
  6. Schnabel eines Riesenkalmars
  7. Totale der Ausstellung

Der Riesenkalmar, ein sogenannter Kopffüßer, stammt aus der Familie der Muscheln und Schnecken. Er hat sich aber in der Stammgeschichte hinsichtlich seiner ungewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten und geistigen Leistungen weit von ihnen entfernt. Der Name „Kopffüßer“ stammt von seinem Körperbau. Seine „Füße“ setzen nicht am Körper, sondern an seinem Kopf an, wie man in der Ausstellung erfährt. Sein natürlicher Lebensraum ist dabei weit unter der Wasseroberfläche. „In den großen Ozeanen wie Atlantik oder Pazifik, dort kommt er in einer Tiefe von 300m bis zu 1000m vor. Also es ist ein Tiefseetier, dass eben selten an die Oberfläche kommt.“ berichtet Piechulek. Wie lange der Riesenkalmar schon auf der Erde weilt, ist allerdings noch nicht klar. „Man geht davon aus, dass die Tiergruppe schon sehr lange existiert. Schon im Urmeer gab es Kopffüßer, die man heute als Fossilien entdecken kann. Seid wann es ihn gibt ist jedoch nicht erforscht.“

Die Ausstellung endet am Sonntag dem 02. April. Wer also mehr über das sagenumwobene Tier erfahren möchte, sollte sich beeilen. Neben dem konservierten Armstück, kann man nämlich auch u.a. einen Pfeilkalmaren und den Schnabel eines Riesenkalmaren betrachten. Die Besucherzahlen seien bisher sehr gut. Piechulek bemerkt: „Wir sind zufrieden. Denn es ist so, dass auch speziell Besucher extra für diese Ausstellung hier nach Rostock Schmarl gekommen sind. Darüber freuen wir uns natürlich, denn wo bekommt man noch so etwas zu sehen.“

 

Text und Bilder: Cosima Corona Engel

Infobox

Öffnungszeiten:
April bis Juni, September/Oktober:
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr
Juli und August:
täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
November bis März:
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr

Kontakt:
IGA Rostock 2003 GmbH
Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum
Schmarl-Dorf 40
D – 18106 Rostock

Tel.: +49 (03 81) 12 83 13 64
Fax: +49 (03 81) 12 83 13 66
Mail: schifffahrtsmuseum@iga2003.de
Web: www.schifffahrtsmuseum-rostock.de

 

Audiobeitrag

Riesenkalmare sind selbst mit den heutigen Technologien sehr unerforscht. Man kann nicht genau sagen wie lange sie schon existieren. Schon seit Jahrhunderten kommten sie in alten Mythen und Seefahrergeschichten vor. Um etwas mehr Licht ins dunkle zu bringen gibt es in dem Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff eine Ausstellung über das sagenumwobene Tier.

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