Früh am Morgen öffnet sich eine Schranke im Zentrum Reutershagens und ein, bis zu dem Zeitpunkt, noch leerer Marktplatz wird von zahlreichen Ständen besetzt. Ein Großteil dieser Stände parkt vor Ort auf vier Rädern. Bei diesen Vehikeln handelt es sich um einen Bäcker, einen Fleischer, einen Blumenwagen, einen Fischhändler und einen Obst- und Gemüsehändler.
Letzterer bereitet gerade seinen Stand vor und stellt eine bunte Auswahl seiner Ware vor diesen. Im selben Moment trifft ein Bus der Linie 25 an der nahegelegenen Haltestelle ein. Aus diesem steigt eine größere Gruppe an Schüler*innen und marschiert im Gänsemarsch über den Marktplatz in Richtung Schule. Während die Stände sich noch in den Vorbereitungen befinden, tummelt sich die Kundschaft bereits vor den Ständen ihrer Wahl. Darunter auch Frau Leschnewski, welche erwartungsvoll auf die Öffnung des Obst- und Gemüsestandes des “Obst-Bastis” wartet. Auf die Frage, warum die ihre Erledigungen am Wochenmarkt tätigt und nicht im Supermarkt, antwortet sie: ,,Das ist Tradition bei mir. Das mache Ich seit über einem Jahrzehnt bereits so.”. Wenig später ist es dann soweit und der Fachhändler für Obst und Gemüse ist bereit die Wünsche seiner Kund*innen entgegenzunehmen. Dass ist das Zeichen für Frau Leschnewski, bewaffnet mit einem Rollator stürmt sie, in etwas weniger als Schrittgeschwindigkeit, auf den Händler zu. Dort angekommen, bestellt Sie eine Vielzahl an Lebensmitteln. Darunter Radieschen, Tomaten und noch so einiges mehr.
Wenig weit davon entfernt, ist nun auch der Bäckerwagen bereit Kundschaft zu empfangen. Dieser bietet eine große Auswahl an Brot-Erzeugnissen und einzelnen Kuchenstücken. Auf diese hat es das Rentnerpärchen Damaske abgesehen. Bestellen tun sie sich nämlich einen Laib Weizenbrot und zwei Stücke Bienenstich-Kuchen. ,,Hier weiß man halt, woher es kommt” begründet Herr Damaske den Kauf. Frau Damaske ergänzt schmunzelnd:,,Wir hatten noch nie Grund zum meckern”. Das zeichnet Märkte, wie den Reutershäger Markt, aus. Regionaler Bezug und Qualität stehen hier ganz oben auf der Liste.
Doch neben den Kauf von Lebensmitteln, hat man hier auch die Möglichkeit sich Blumen zu kaufen. Dies ist bei “Mandy’s Blumenpracht” der Fall. Ihr Wagen sticht am meisten von den anderen heraus. Vor allem wegen ihres bemalten Standes. Die Außenwände sind nämlich visuell angelehnt an eine Backsteinmauer. Aus dieser sprießen zwei schöne pinke Blumen. Über diesen Blumen befindet sich auch der Namenszug des Standes. Währenddessen verschafft sich Frau Reinharz einen Überblick über die Blumenauswahl. ,,Eine gute Freundin hat bald Geburtstag” erklärt Sie. Kurz darauf unterhält Sie sich mit der Betreiberin des Standes und holt sich Beratung ein. Ob es sich bei der Betreiberin des Standes tatsächlich um Mandy persönlich handelt, kann nicht in Erfahrung gebracht werden. Jedenfalls erklärt Sie Frau Reinharz woher die meisten Blumen stammen und zwar von einem Feld gelegen zwischen Immendiek und Schutow. Also nicht weit von hier.
Ebenfalls nicht weit vom Blumenstand entfernt, versucht ein Fleischer seine Ware an den Mann zu bringen. Sein Stand ähnelt hierbei einer typischen Grillhütte. Auf der Plane hinter dem Verkäufer ist sogar ein Grill angedeutet. Allerdings passiert eine Weile nichts. In der Zwischenzeit hatte der Händler genügend Zeit um zwei Zigaretten am Stück zu rauchen. Gerade mit dem letzten Glimmstengel fertig, wartet bereits der erste Kunde auf die Bedienung. Relativ schnell weiß der Kunde, was er möchte. Drei Wiener-Würstchen bestellt der junge Mann sich. ,,Die sind für die Mittagspause.” sagt der junge Erwachsene, welcher sich als Max vorstellt. ,,Ich hatte heute morgen einen Freiblock und wollte ihn dafür nutzen.” erklärt Max seinen Einkauf.
Zwei stationäre Stände sind nicht direkt auf dem Marktplatz zu finden. Bei diesen handelt es sich um eine Spargelverkäuferin und einen Erdbeer-Händler. Beide befinden sich Abseits des Marktes, gegenüber der Reuterpassage. Es sind zwei kleine Hütten. Dabei ist die Hütte des Erdbeer-Verkäufers tatsächlich an einer Erdbeere orientiert. Dies kommt vor allem durch die rote Farbgebung zu Stande. Ergänzend dazu, ist das Dach grün eingefärbt und verfügt darüber hinaus über einen typischen Erdbeerstängel. Die Hütte links daneben ist zusammengesetzt aus weißen Holzlatten und verfügt über ein rotes Dach. Diese beiden Stände verweilen meist im Frühling bis Sommer an ihrer Stelle. In den kalten Jahreszeiten werden diese dann abgebaut oder abtransportiert. Der Erdbeer- und der Spargelstand öffnen allerdings erst um zehn Uhr ihr Geschäft und werden deshalb von den typischen Markt-Gängern meistens erst gar nicht beachtet.
Allem in allem ist der Markt Reutershagen Anlaufstelle für Kunden welche frische, regionale und qualitativ Hochwertige Ware wollen. Des weiteren ist er der Dreh- und Angelpunkt des Stadtteils und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Von Dienstag bis Freitag öffnet der Markt seine Tore zwischen 8 Uhr – 10 Uhr. Zu erreichen ist dieser durch die Buslinien 25 und 39 an der Haltestelle Markt Reutershagen.