Beim diesjährigen FiSH werden wieder junge Filmproduzent*innen ihre Filme vorstellen und für diese ausgezeichnet.
Nach zweijähriger Pause findet vom 28.04. bis 01.05. das 19. Filmfestival im StadtHafen in Rostock statt. In vier Programmteilen und an vier Spielorten werden deutsche und europäische junge Filmemacher ihre Filme dem Publikum und den Jury‘s präsentieren. Im Hauptwettbewerb, dem jungen Film, werben knapp 40 Beiträge um den Hauptpreis von 7000,00 Euro. Weitere Preise mit Bezug zu MV sind der PopFiSH und der Medienkompetenzpreis. Ergänzt wird das Programm durch die Sektion für den jungen europäischen Film OFFshorts.
Die Vergabe des Medienkompetenz-Preises MV’s steht dabei als erstes auf dem Programm. Die Preisverleihung findet am Donnerstag um 15:30 Uhr – 17:30 Uhr im M.A.U. Club statt. Vergeben wird dieser durch die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern und dass in vier Kategorien: Freizeit und Teilhabe, Schule und Bildung, Kindheit und Alter und Nachgehakt. Insgesamt 27 Projekte wurden bei der Medienanstalt eingereicht. Auch dem Festival Organisator Arne Papenhagen ist es wichtig über das Thema Medienkompetenz zu sprechen. Laut ihm ist das größte Problem in der Gesellschaft, ein Kommunikationsproblem. Und da Medien als Kommunikationsmittel dienen, müssen Leute lernen damit umzugehen. Sein Fazit:,,Medienkompetenz ist deshalb wichtig, weil sie im besten Falle dazu dient dass Menschen in eine gute Kommunikation kommen.”
Ebenfalls am Donnerstag findet der PopFiSH Musikvideopreis um 20:00 Uhr – 22:30 Uhr ebenso im M.A.U. Club statt. In diesem Jahr wurden wieder knapp 50 Musikvideos eingereicht. Aus diesen werden die Top Zehn Musik- und Musikvideoproduzenten aus Mecklenburg Vorpommern ausgesucht und vorgestellt. Vergeben werden hierbei ein Jurypreis, ein Publikumspreis und der OstseeZeitung-Online-Preis. Diese beiden Programmpunkte finden jeweils am Donnerstag statt.
Danach werden die Projekte des Wettbewerbs JUNGER FILM am Freitag und am Samstag entweder im M.A.U. Club oder im FRIEDA Studio vorgestellt. Hier werden verschiedenste Filme, aus allen Ecken der Bundesrepublik, gezeigt. Diese Filme dürfen dabei aber nicht länger als 30 Minuten sein. Zudem dürfen die Produzent*innen hinter den Filmen nicht älter als 26 Jahre sein. Die Förderung von jungen Filmschaffenden liegt nämlich im Vordergrund. Deswegen ist der Hauptpreis mit 7.000 Euro dotiert. Die öffentliche Jurytagung und Preisverleihung finden am Sonntag im M.A.U. Club statt. Die zuvor organisierten Jurydiskussionen finden zudem öffentlich statt, um den Filmschaffenden transparenz zu bieten, was die Bewertung ihrer Filme angeht. ,,Uns geht es immer darum, die Filme zu zeigen, aber auch so viel wie möglich Kommunikationsraum zu machen” so Arne Papenhagen. Es werden Diskussionen angestrebt, damit die Filmproduzent*innen Feedback bekommen. Arne Papenhagen beschreibt das Festival mit:,,25% reine Filmzeit und 75% ist über Film quatschen.” Die Jury, welche die Filme öffentlich bewertet ändert sich darüber hinaus jährlich. Des weiteren wird versucht die Jury jedes Jahr so divers wie möglich zu gestalten. Bei dieser handelt es sich um eine Fachjury, bestehend aus professionellen Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Filmproduzent*innen. In der diesjährigen Jury sind vertreten: Jide Tom Akinleminu (Dänisch-Nigerianischer Dokumentarfilmer), Dieu Hao Do (Filmaktivist, Künstler und Filmemacher), Sheri Hagen (Schauspielerin und Regisseurin), Brenda Lien (Filmemacherin und Musikvideoproduzentin) und Jenni Zylka (Journalistin, Autorin und Filmkuratorin). Moderiert wird die Veranstaltung von Melika Gothe und Clara Winter.
Insgesamt erreichen das FiSH bis zu 500 Filme, von diesen schaffen es aber nur 30 bis 40 Projekte in die engere Auswahl. Sich bei solch einer großen Auswahl zu entscheiden fällt den Organisatoren nicht gerade leicht:,,Wir schließen uns eine Woche lang ein, mit sechs Personen und gucken alle Filme an.” Dabei müssen aber auch verschiedene Kriterien beachtet werden. Unter anderem darf es sich bei dem Film um keine Auftragsproduktion handeln, neue Formate sollen beleuchtet werden und das Thema beschäftigt im besten Fall die jungen Menschen. “Herzblut” sei auch ein wichtiger Faktor, erläutert Arne Papenhagen schmunzelnd. Aber das Programm soll auch möglichst verschieden zusammengestellt sein. Es werden also viele Genres, Filmformen und Altersgruppen vertreten sein.
Die 20 – 30 deutschen Werke stammen von hier (Instagram:fish_filmfestival)
Parallel zum JUNGER FILM Wettbewerb startet auch der Wettbewerb OFFshorts. Bei diesem stellen Filmproduzent*innen ihre Werke vor, welche aus dem Ostseeraum stammen. Arne Papenhagen erklärt auch wie es dazu kam:,,Wir haben 2005 angefangen ein Gastland einzuladen, dass war Polen damals, und dann haben wir jedes Jahr eine anderes Gastland eingeladen.” Auch hier war es das Ziel die junge Filmszene des Gastlandes einzuladen. Kontaktiert wurden also Filmhochschulen, Medienwerkstätten und Filmfestivals. Und da der Kontakt mit den Partnern nicht verloren gehen sollte, entschied man sich im Jahr 2020 dazu, einfach alle Länder rund um die Ostsee einzuladen. Ein Grund für diese Art von Zusammenarbeit, war dass die eingereichten Filme im deutschen Wettbewerb immer europäischer wurden. Entweder wurden sie bereits, von den deutschen jungen Filmemacher*innen, englischsprachig produziert oder englisch untertitelt. Auch die Filmteams wurden immer internationaler und da sahen die Verantwortlichen die Möglichkeit den Wettbewerb OFFshorts mit ins Programm zu nehmen. Dieses Jahr werden die ausländischen Filmproduzent*innen seit zwei Jahren wieder vor Ort sein.
Von hier stammen die 14 Filme aus dem Ostseeraum (Instagram:fish_filmfestival)
Das 19. Filmfestival am StadtHafen ist nämlich das erste Event seit zwei Jahren, welches nicht digital stattfinden muss. Die letzten zwei Jahre hatte die Corona-Pandemie das Festival fest im Griff. 2020 konnte die Veranstaltung ausschließlich online stattfinden. Es bestanden auch Zweifel, ob das FiSH überhaupt stattfinden kann. In jenem Jahr war das Ziel ,,Möglichst viel Input für die jungen Filmschaffenden herauszuholen” so Organisator Papenhagen. Im Jahr darauf, 2021, bereitete man sich schon auf Zuschauer vor. Diese Planung wurde aber durch eine Ausgangssperre in Rostock über den Haufen geschmissen. Arne Papenhagen betont auch, dass das Festival davon lebt dass Leute zusammenkommen und das war die letzten Jahre eben nicht möglich. Die Vorbereitungen wurden auch dieses Jahr durch sich ständig ändernde Corona-Maßnahmen deutlich erschwert. Im Oktober starteten bereits die Vorbereitungen. Beim diesjährigen FiSH wird es deswegen 2G/2G+ Maßnahmen geben. Da mit Festivalbeginn eine neue Corona-Verordnung bekannt gegeben wird, besteht aber noch die Möglichkeit der Absage. Nichtsdestotrotz rechnet das Organisationsbüro damit, dass es stattfinden kann. Auch Aufgrund der strengen Maßnahmen welche beim Filmfestival gelten werden. Deshalb sind für das diesjährige FiSh wieder Besucher zugelassen. Somit haben die Filmemacher*innen endlich wieder die Möglichkeit sich mit den Zuschauer*innen über ihre Filme zu unterhalten.